Geschichte

Der Name

Die beiden Gärten der Initiatoren liegen jeweils direkt an einer kleinen Kapelle, so bot sich der Name Kapellgärten einfach schon deshalb an. Aber eine Kapelle ist zum einen ein Symbol für bäuerliche Spiritualität, Traditionsbewusstsein und die Verbindung von Schöpfung und Kultur. Zum anderen ist die Kapelle Ausdruck der Sichtweise, dass jeder eigenständige Hof eine Welt für sich darstellt und sich überall gleichwertige dezentrale Mittelpunkte dieser Höfe finden lassen.

Im Namen ist auch das Wort »Apell« zu finden. Es ist der aufmunternd gemeinte Aufruf zur Veränderung der Wirtschaftsweise — zur Rückbesinnung auf die eigenen kulturellen Werte, die Rückverbindung zur Natur. Wie sagt die Sage so schön:

Die Frucht vom Baum der Erkenntnis — der „Appel “ — wurde gekostet und das Paradies wurde verlassen.

Nun wissen wir heute allerdings, dass uns jeder weitere Schritt weg vom Paradies näher an unsere Zerstörung brachte. Mit den heutigen Erkenntnissen und dem traditionellen Wissen und Respekt vor der Natur können wir nun wieder aufbauen, was zerstört wurde.

Heute haben wir die Mittel und das Wissen besser zu (land)wirtschaften. Es liegt nun an uns, ob wir es wollen.

Wie kam es dazu?

2019 lernten sich Anselm und Ignaz kennen und merkten, dass beide sich ähnliche Gedanken und Pläne machten rund um das Thema Klimawandel, Gartenbau und Boden. Mit der Zeit wuchs die Idee, es wurde klarer, was und wie nicht nur Gärten selbst bewirtschaftet werden sollten sondern auch, wie dieses Wissen wieder weitervermittelt werden kann. Im Herbst 2020 war es dann soweit. Eine kleine Gruppe von Leuten aus der Region traf sich und gründete das Forum Kapellgärten, eine regionale Initiative zur praktischen Wissensvermittlung. Es sollen Kurse und Workshops gegeben werden, die praktisch und nachvollziehbar moderne, nachhaltige Lösung zum Thema Boden- und Humusaufbau, Gemüsebau, Selbstversorgung, Resilienz, Waldwirtschaft, Obstbau und gesunder Lebensweise vermitteln. Von Leuten aus der Region, für Leute aus der Region.